Anaximĕnes

[459] Anaximĕnes, 1) A. aus Milet, geb. um 550, st. nach 500 v. Chr., Anaximanders Schüler, setzte die Luft als das Erste, aus welcher Alles hervorgehe u. in welcher sich Alles auflöse; die Erde wäre eine Scheibe, stehe still, um sie drehe sich der Himmel, wie ein Hut um den Kopf. Er soll den Quadranten u. Gnomon erfunden haben. Grothe, De Anaximenis vita et physiol., Jena 1689. 2) A. aus Lampsakos, um 365 v. Chr., Schüler des Cynikers Diogenes, war im Gefolge Alexanders des Gr.; Feind des Historikers Theopompos, schrieb er unter dessen Namen Τρικάρανος od. Τριπο[459] λιτικός (eine Schmähschrift gegen Athen, Sparta u. Theben, um Theopompos in ganz Griechenland verhaßt zu machen); schr. außerdem Ἑλληνικά, (Geschichte der Griechen u. Barbaren vom Anfang der Welt bis auf Epaminondas Tod); alles verloren; auch gilt er für den Verfasser der dem Aristoteles zugeschriebenen Ῥητορικὴ πρὸς Ἁλέξανδρον, herausgeg. von L. Spengel, Zür. 1844.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 459-460.
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