[541] Anschauungsunterricht, die Art des Unterrichts, welche zuerst von äußeren, sinnlichen, dann auch von inneren, geistigen Anschauungen u. Wahrnehmungen ausgeht u. an dieselben die Belehrungen anknüpft. Die Anschauungsübungen bilden besonders in den Unterklassen einen sehr wichtigen Unterrichtsgegenstand. Man zeigt dem Kinde den wirklichen Gegenstand od. das Bild desselben u. verbindet damit einfache Besprechungen. Der Unterrichtsstoff wird aus dem Kreise der Dinge genommen,[541] von denen die Kinder rein unmittelbare Anschauung haben; man geht hierbei von dem Zunächstliegenden aus, z.B. von Schule, Haus, Hausthür etc. u. schreitet dann zu Wasser, Erde, Luft, Himmel etc. fort. Der A., der von den meisten Pädagogen als der allein naturgemäße anerkannt wird, wurde besonders durch Pestalozzi empfohlen u. allmälig auf fast alle Disciplinen mit Erfolg angewendet. In Deutschland waren dafür namentlich Danzel u. Grasmann, neuerlich Spieß, Nake, Kellner u. v. A. thätig.