[706] Arier, 1) (im Sanskrit arya, d.i. Ehrwürdige, Erhabene, Freie), nannten sich selbst die drei oberen Casten der alten Indier, welche von den Gebirgslandschaften im NW. Vorderindiens herab sich über ganz Hindostan verbreiteten u. die ureinheimische Bevölkerung, die dem Dravidastamm angehörte, sich unterwarfen u. in die niedrigsten Kasten ordneten. Denselben Namen legten sichauch die ältesten Perser (in dem Zendavesta Airya) bei, wie sich denn auch derselbe in den geographischen Namen Aria u. Ariana (s. b.), Iran (Zend A iryana) u. Irak, dem Biblischen Elam (Zend Airyama), dem Volksnamen Jr (in der Mehrzahl Iron) der Osseten, wahrscheinlich auch in dem Namen der Armenier kund gibt. In der neueren Ethnographie u. Linguistik nennt man daher Arische Sprachen u. Arische Völker 1) diejenigen Sprachen u. Völker indogermanischen Stammes, welche in Indien u. Persien wohnen; 2) in umfassenderem Sinne sämmtliche Völker u. Sprachen indogermanischen Stammes. Insbesondere setzt man die eingewanderten Arischen Inder entgegen den ureinheimischen Bewohnern vom Dravidastamme (s. Dravida). Einige haben auch Arische Sprachen gleichbedeutend mit Iranische Sprachen (s.d.) gebraucht; 2) so v.w. Arii.