Aspasĭa

[824] Aspasĭa, 1) Tochter des Axiochos, aus Milet, kam früh nach Athen u. zeichnete sich ebenso durch Anmuth, wie in der Redekunst u. Politik aus, so daß selbst Perikles ihre Vorträge besuchte u. durch ihren Geist u. ihre Reize gefesselt seine Gemahlin verstieß u. A. heirathete u. sich ganz von ihr leiten ließ. Oft ward sie deshalb durch Lästerung ihrer Feinde gekränkt, ja selbst einst als Gottesläugnerin vor Gericht angeklagt, aber Perikles sprach hier für sie u. vermochte die Richter, sie freizusprechen. Selbst Sokrates suchte ihre Freundschaft. Nach dem Tode des Perikles ward sie die Gattin des Viehhändlers Lysikles, der durch sie zu großem Ansehen kam. Ein ihr zugeschriebenes Gedicht, wo sie sich mit dem verliebten Sokrates unterhält, ist nicht von ihr. 2) A., eigentlich Milto, Tochter des Hermotimos aus Phokäa, Geliebte des jüngeren Kyros, nach dessen Tode. 400 v. Chr., nahm sie Artaxerxes in sein Harem. Als sein Sohn Darios sich in sie verliebte, ernannte sie Artaxerxes, um sie ihm zu entziehen, zur Priesterin der Anaïtis in Ekbatana.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 824.
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