[840] Assimilation (v. lat.), 1) Verähnlichung, Ähnlichmachung; 2) (Gramm.), in zusammengesetzten Wörtern die Verwandlung des Endconsonanten des ersten Wortes in den Anfangsconsonanten des zweiten, zur leichteren Aussprache, z.B. das Wort A. selbst für Adsimilation, Immission für Inmission, Offerte für Obferte etc.; od. in einen sich an den 2. in der Aussprache leichter anschließenden, z.B. amquiro statt anquiro, quendam für quemdam; der Gegensatz ist Dissimilation (s.d.); 3) Aneignung; 4) (Phys.), der Vorgang im thierischen Körper, durch welchen fremde, entweder im Darmkanal, od. durch die Lunge, Haut od. sonst eingesogene Stoffe in thierische Theile umgewandelt werden. Man glaubte, daß dieser Vorgang auf einem eigenthümlichen Vermögen (Assimilationskraft) des Körpers, das wir blos in seiner Wirkung als Assimilationsproceß erkennen, beruht. Da aber die meisten Nahrungsmittel dieselben Stoffe wie der Körper enthalten, so ist nur eine chemische u. mechanische Theilung zur A. nothwendig. Die assimilirbaren, d. h. zum Übergang in thierische Substanz sich eignenden Stoffe, sind zunächst die Nahrungsmittel. Mangel der A. begründet Krankheitszustände.