Bergler

[606] Bergler, 1) Stephan, geb. um 1680 zu Kronstadt, Philolog, lebte lange in Holland, ging dann an den Hof des Fürsten Alexander Maurokordato nach Bukarest, dessen Kinder er unterrichtete u. welchem er eine kostbare Bibliothek sammelte; er st. um 1740 zu Bukarest. Er gab heraus den Julius Pollux, Amst. 1706; Homer, ebd. 1707–12, 2 Bde.; Alkiphron, Lpz. 1715; Joh. Genesios, De rebus Constantinopolitanis, Ben. 1133; Aristophanes, Amst. 1760, 2 Bde.; er übersetzte auch des Alex. Maurokordato Buch ΙΙερὶ τῶν καϑηκόντων ins Lateinische, Lpz. 1722, u. hatte Theil an der Bibliotheca graeca u. der Ausgabe des Sextus Empiricus von Fabricius, Übrigens war er als Cyniker berüchtigt, 2) Joseph I., geb. um 1730 zu Berglgütchen in Tyrol, widmete sich in Salzburg der Bildhauerkunst unter Pfäffingers Leitung, lebte später am Hofe des Grafen von Thun u. st. zu Passau 1788. Die meisten Statuen u. Ornamente der fürstbischöflichen Residenz sind von ihm od. nach seinen Modelle gearbeitet, im Salzburger Dome befinden sich von seiner Hand mehrere Passionsscenen u. Statuen Johanns von Nepomuck. 3) [606] Joseph II., Sohn des Vorigen, geb. zu Salzburg 1753; Historienmaler, hielt sich mehrere Jahre in Rom, dann in Passau auf, wurde 1800 Director der Kunstschule zu Prag u. st. daselbst 1829; von seinen vielen Werken findet man in den Kirchen von Passau u. der Umgegend, von Prag etc. Ein Cyclus böhmischer Sagen von ihm ist in Kupfer gestochen worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 606-607.
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