Beribĕri

[616] Beribĕri (d.i. Schaf, lat. Beriberis, franz. Barbiers), in OIndien, bes. auf Ceylon u. der Küste von Malabar endemische, erst bei mannbaren Individuen auftretende, aus feuchtem Klima, bei anhaltend nasser Witterung entspringende, chronische, langwierige Krankheit, wobei die Kranken einen Gang wie Schafe bekommen; sie hat krampfhafte u. paralytische Zufälle u. beginnt mit Müdigkeit, Zittern, Stumpfgefühl, bes. in den Füßen, Hautwassersucht, in schlimmern Fällen selbst Bauch- od. Brustselbst Hirnwassersucht; am lästigsten ist ein Schmerzgefühl wie vom Winterfrost u. eine eigene Art von Brustkrampf. Die B. tödtet zuweilen schnell binnen 6–30 Stunden, zieht sich aber auch oft lange hinaus u. macht häufig Rückfälle. Sie befällt Einheimische wie Fremde zumeist während der Abnahme der periodisch wehenden Winde (Moussons). Die B. ist schwer zu heilen, am ersten noch durch Entfernung aus dem Lande.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 616.
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