Beschneiden

[668] Beschneiden, 1) mit einem scharfen Werkzeug das Überflüssige einer Sache wegschneiden; bes. 2) jungen Bäumen u. Weinstöcken (s.d.) das überflüssige Holz abschneiden, damit sie mehr Früchte tragen u. ein gutes Ansehen bekommen; geschieht gewöhnlich im Frühjahr. Man beschneidet auch Hecken u. Büsche, wenn sie zu groß gewachsen, od. damit sie dichter wachsen; 3) Papier u. zu bindende Bücher an der Seite glatt schneiden; dieß macht der Buchbinder mit dem Beschneidehobel, nachdem er die Blätter zwischen die Beschneidebreter gelegt u. in die Beschneidenpresse gespannt hat, s.u. Buchbinder; 4) zwei rohe Diamanten so an einander reiben, daß die Facetten im Groben entstehen; 5) Geld b., bei Goldmünzen, sie am Rande abseilen, um die Feilspäne zu gewinnen; daher beschnittene Ducaten, ein verbotenes, sonst bes. von Juden betriebenes Geschäft; 6) B. der Bienenstöcke, s.u. Bienen; 7) den Huf b., s.u. Hufbeschlag.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 668.
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