[785] Bilguer, 1) Johann Ulrich v. B., geb. 1720 in Chur, wurde 1741 erster Chirurg in einem württembergischen Reiterregimente, trat mit diesem in preußische Dienste, wurde 1757 Generalchirurgus, 1762 Leibchirurgus der Königin von Preußen, 1794 vom Kaiser in den Reichsadelstand erhoben u. st. 1706. Er suchte bes. schwere Verwundungen der äußeren Gliedmaßen ohne Amputation zu heilen u. schr.: De membrorum amputatione, rarissime administranda, aut quasi abroganda, Halle 1761; Anweisung zur ausübenden Wundarzneikunst in Feldlazarethen, Glogau 1763 u.ö., zuletzt 1793; Chirurgische Wahrnehmungen in den königlich preußischen Feldlazarethen, Frankf. 1768; Prakt. Anweisung für Feldwundärzte, Lpz. 1783 u. m. 2) Paul Rudolf v. B., geb. 1808 in Schwerin, nahm 1833 preußische Militärdienste u. wurde Premierlieutenant bei der Garde in Berlin. Hier trat er als Mitglied in die Schachgesellschaft des Blumengartens u. entwickelte ein so ungewöhnliches Talent für das Schachspiel, daß er sich den Ruf eines der bedeutendsten Schachspieler seiner Zeit erwarb. So spielte er u.a. im März 1840 drei Partien auf einmal, u. zwar zwei derselben aus dem Gedächtniß mit zwei in einem Nebenzimmer befindlichen Gegenspielern. Nur eine derselben ging für ihn verloren. Er st. 18.10. Sein Handbuch des Schachspiels, Berl. 1843, 2. A. 1852, wurde von v. der Lasa vollendet u. herausgegeben. Außerdem schrieb er noch: Das Zweispringerspiel im Nachzuge, Berl. 1839.