Billaud-Barenne

[791] Billaud-Barenne (spr. Billjoh-Warenn), Jean Nicol., geb. 1760 in Rochelle, wurde Mitglied der Congregation des Oratoriums u. Lehrer zu Juilly; wegen weltlichen Sinnes abgesetzt, trat er auch aus der Congregation u. ging 1785 nach Paris, zeichnete sich beim Ausbruche der Revolution durch einige heftige Parteischriften aus u. schloß sich der Partei der Jakobiner an. Anfangs in seinen Gesinnungen gemäßigt, huldigte er nach dem 10. August dem Terrorismus. Als die Bergpartei u. die Girondisten sich bildeten, erklärte er sich für Erstere u. für die blutigsten Maßregeln. Er predigte den Königen u. Monarchien den Untergang u. verlangte die Hinrichtung Ludwigs XVI. binnen 24 Stunden. Nach den Departements Ille u. Vilaine geschickt, wüthete er gegen die Vendée. Zurückgekehrt, klagte er Viele, u. A. Custine, Houchard, Lanjunais, an u. veranlaßte auch, daß die Girondisten vor Gericht gestellt wurden. Selbst von Danton u. Robespierre trennte er sich, indem er Ersteren für einen Royalisten, Letzteren für einen nach der Dictatur Strebenden erklärte, u. war einer der Ersten, die am 9. Thermidor gegen Robespierre sprachen; 6 Tage darauf gab er seine Entlassung aus dem Wohlfahrtsausschuß. Als Conventsmitglied hielt er sich bis 1795, wurde aber dann mit Collot d'Herbois, Barrére u. Vadier zur Deportation nach Guiana verurtheilt; 1816 war er kurze Zeit in New-York, wendete sich aber dann nach Haiti, wo ihm der Präsident Pethion eine Pension anwies u. wo er 1819 st.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 791.
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