Bischofswerder [1]

[823] Bischofswerder, Johann Rudolf von B., geb. um 1738 in Sachsen, studirte in Halle, wurde dann Kammerherr beim Herzog Karl von Kurland (Prinz von Sachsen), erhielt 1759 eine neu errichtete Jägercompagnie, trat aber 1760 nach Herzog Karls Tode in preußische Dienste, ward 1779 Major u. bald Günstling Friedrich Wilhelms II., der damals noch Prinz war. Als preußischer Gesandter wohnte er dem Congreß zu Szistowe bei, bewirkte die Zusammenkunst Friedrich Wilhelms II. mit dem Kaiser Leopold zu Pilnitz, machte, General geworden, den Feldzug in der Champagne mit u. ging bis 1794 als preußischer Gesandter nach Paris. Er verleitete Friedrich Wilhelm zum Mysticismus, zur Geisterseherei (er war auch Illuminat) u. wegen seiner beschränkten politischen Ansichten zu manchem Mißgriffe. Bei der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms III. 1797 erhielt er den Abschied u. st. 1803 auf seinem Landgute bei Berlin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 823.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: