Bocquillon-Wilhelm

[942] Bocquillon-Wilhelm, Louis (eigentlich Louis Wilhelm B., spr. Bockilliong), geb. 1781 in Paris, folgte als Knabe seinem Vater in den Krieg nach Holland, besuchte seit 1795 die Nationalschule zu Liancourt u. kam 1801 in das Conservatorium zu Paris. Nach vollendeten Studien unter Cherubim ließ er sich in Paris nieder, trat mit mehreren jungen Schriftstellern, so mit Beranger, Lebrun u. Jomard, in Verbindung, componirte einige Volkslieder, nahm aber, da die Musik ihm nicht genügenden Unterhalt gewährte, eine Beschäftigung im Ministerium der Innern Angelegenheiten an. 1810 wurde er Professor der Musik am Lyceum Napoleon u. 1819 Lehrer des Gesanges an einer Pariser Volksschule. in welcher er die Bell-Lancastersche Lehrmethode für, den Gesang einführte. Die Gesellschaft zur Förderung der Schulen erwählte ihn 1826 zum Leiter des Musikunterrichts in allen von ihr gegründeten Schulen, u. 1835 wurde er General-Inspector des Gesangunterrichts in den Pariser Stadtschulen. Privatim wirkte er für die Hebung des Volksgesangs in Handwerker- u. anderen Vereinen u. starb in Chaillot bei Paris 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 942.
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