[757] Casu (lat.) durch Zufall, zufällig. Daher Casual, zufällig, für einen bestimmten Fall passend; Casualĭa, sind zufällige, außerordentliche Umstände, Sachen etc., bes. bei Geistlichen zufällige Amtsverrichtungen, im Gegensatz zu den kirchlich geordneten Dienstverrichtungen, wie Taufen, Trauungen, Begräbnisse, Beichthandlungen, Einweihungen von Kirchen, Orgeln, Fahnen etc., Ordinationen u. Predigereinführungen, Vorbereitungen bei Eidesleistung etc. Die bei solchen Veranlassungen gehaltenen Reden heißen Casualreden, deren viele von Teller, Sonntag, Hacker, Greiling, Seltenreich, Sack, Reinhard, Löffler, Schuderoff, Dräseke, Marezoll, Hanstein, Eylert, Ribbeck, Ammon, Böckel, Röhr, Klefecker, Nitzsch, Schleiermacher, Krummacher, Palmer, Klötzner u. vielen And. in Zeitschriften u. auch in besonderen Sammlungen gedruckt sind. In der Philosophie ist Casualismus die Annahme, daß alle Ereignisse u. ihre Aufeinanderfolge vom Zufall abhängen, namentlich, daß die Welt durch Zufall geworden sei u. fortdauere; Casualisten, die solches glauben (s.u. Zufall); Casualität, das Eintreten des Zufalls in den Ereignissen; Casualĭter, zufällig.
Herder-1854: In hoc casu · In casu · Casu
Pierer-1857: In hoc casu, in hoc passu