Causāl

[772] Causāl (v. lat.), 1) was sich auf Ursache bezieht; s. Causalität; daher 2) in der Philosophie: Causalprincip, das Princip des Werdens; Causalurtheil, Urkheil, welches Etwas als Ursache eines Andern setzt; Causalnexus (Causalverbindung, Causalverknüpfung, Causalverhältniß), die Wechselbeziehung zweier Objecte, in der Art, daß beide sich gegenseitig bedingen u. eine sowohl als Ursache wie als Wirkung des andern gedacht werden kann; 3) in der Grammatik: Causalsatz, Satz, welcher Grund u. Beweis eines anderen Satzes enthält (s. Satz), an seiner Spitze stehen die Causalconjunctionen weil, da, denn (s.u. Conjunction); 4) in der Medicin: Causalcur, Beseitigung der Übelstände, welche eine vorhandene Gewebs- od. Ernährungskrankheit hervorgerufen haben od. fortdauern lassen; sie ist also gegen. die erste, entfernte Ursache (Causa remota) der alten Pathologen gerichtet. Die Ermittlung der Krankheitsursache kann durch Untersuchung geschehen od. kann nur durch glückliche Beurtheilung der Lebensumstände u. sonstiger Verhältnisse ermöglicht werden. Ist schon die Auffindung dieser Ursache schwierig, so ist es die Durchführung der C. oft noch weit mehr, vorzüglich dann, wenn die Schädlichkeit in Gewohnheiten des Kranken wurzelt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 772.
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