Conjunction

[362] Conjunction (v. lat.), 1) Verbindung; 2) (Bindewort, Gramm.), inflexibiler Redetheil, welcher Verhältnisse bezeichnet, in welchen Sätze einer Rede zu einander stehen. Sie werden in Rücksicht auf diese Verhältnisse eingetheilt in a) beiordnende, u. diese sind Copulative, an einander knüpfende: und, auch, sowohl – als auch, weder – noch; Disjunctive: trennende: oder, entweder – oder, dagegen; Adversative: aber, sondern, doch; Causale, den Grund angebende: denn, nämlich; Conclusive od. Consecutive, folgernde: also, daher, deswegen etc; b) unterordnende: Temporale, die Zeit bezeichnende: während, bis, als, bevor, nachdem, indem etc.; Causale, begründende: da, weil; Conditionale, bedingende: wenn; Concessive, einräumende: obgleich, obschon, wiewohl; Comparative, vergleichende: als, wie, gleichwie; Finale, den Zweck angebende: daß, damit. 3) Der Stand irgend eines Sternes, bei welchem derselbe mit der Sonne, od. einem Planeten, od. irgend einem anderen beweglichen Gestirn gleiche Länge hat. Beide Sterne decken dann entweder einander, od. sie gehen doch in größerer Nähe, als zu einer anderen Zeit, an einander vorüber. Für die Planeten Mercur u. Venus, welche der Sonne näher sind als die Erde, unterscheidet man eine obere u. untere C. mit der Sonne, je nachdem die Sonne zwischen ihnen u. der Erde, od. sie zwischen Sonne u. Erde stehen. In der Astrologie gehören die C-en zu den Aspecten (s.d.). Sind die Längen um 180° od. einen halben Kreis verschieden, so sagt man, die Sterne sind in Opposition; sie sind dann möglichst weit von einander entfernt. C. u. Opposition pflegt man auch mit einem Worte die Syzygien zu nennen. Der Conjunctionswinkel, der Unterschied der Breite zweier Sterne bei ihrer C., d. i. also der Winkel, nach welchem ihr Abstand in ihrer C. von der Linie, in welcher einer von dem anderen vollkommen gedeckt sein würde, gemessen wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 362.
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