Chalkondȳlas

[846] Chalkondȳlas (Chalkokondylas), 1) Laonikos, aus Athen, lebte in Constantinopel, flüchtete später nach Italien u. schr. griechisch eine byzantinische Geschichte von 1297–1462, herausgeg Genf 1615, Fol., von Fabrot Par. 1650, Fol., u. in der Sammlung der Byzantiner von Bekker, Bonn 1843. 2) Dimitrios, Bruder des Vor., war in Athen 1428 geboren; nach dem Falle Constantinopels u. der Vernichtung des Byzantinischen Kaiserthums 1453 ging er mit anderen seiner gelehrten Landsleute nach Italien, wo er anfänglich in Florenz, dann in Mailand die Griechische Sprache lehrte, vielfach mit Ausgaben der griechischen Klassiker sich beschäftigte u. um 1510 starb. Er stand namentlich bei den Gelehrten in Italien in großem Ansehen. Von Ch. erschienen unter anderen Ausgaben griechischer Klassiker: die Ilias u. Odyssee (Mail. 1488, in Verbindung mit Dimitrios aus Kreta), die Reden des Isokrates (1494) u. das Lexikon von Suidas (1499); er schr.: Ἐρωτημαια περὶ σχηματισμοῠ τῶν χρόνων (eine griechische Grammatik), Mail. 1403, Par. 1525, Bas. 1546.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 846.
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