Cienfuēgos

[142] Cienfuēgos (spr. Sienfuegos), 1) Alvaro, geb. 1657, Jesuit, wurde Professor der Theologie u. Rhetorik in Salamanca, ging mit Graf Melgar, dessen Beichtvater er war, nach Madrid u. leitete denselben zur Unterstützung der Ansprüche Österreichs auf den spanischen Thron. Als seine Bemühungen fehlgeschlagen waren, ging C. mit Melgar 1702 nach Lissabon, wo er Resident des Erzherzogs Karl von Österreich wurde u. den portugiesischen Hof für Karl gewann; 1714 ging er in Auftrag Karls (der als Karl VI. deutscher Kaiser geworden war) mit diplomatischen Aufträgen nach Holland, lebte darauf in Wien, wurde 1720 Cardinal u. Bischof von Catanea, 1721 kaiserlicher geheimer Rath, 1722 kaiserlicher Minister in Rom bis 1735 u. st. daselbst 1735. Er schr. Aenigma theologicum. Wien, 2 Bde., u. Über das Abendmahl. 2) Nicasio Alvarez de C., geb. 1764 in Madrid, studirte in Salamanca die Rechte, gab dann heraus den Mercurio d'España, später die Gazeta de Madrit u. wurde im Departement der Auswärtigen Angelegenheiten angestellt, wo er 1808 den Hofalmanach redigirte. Er st. 1809 als Staatsgefangener in Frankreich. Er schr. die Trauerspiele: Pittaco, Idomeneo, Zorayda, la Condessa de Castilla (worin er sich streng an die Französische Schule hielt); Poesias, Madr. 1798; Obras poeticas, ebd. 1816, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 142.
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