Coccŭlus

[227] Coccŭlus (C. De C.), Pflanzengattung aus der Familie der Menispermaceae, 6. Ordn. 22. Kl. (3. Ordn. 6. Kl.) L.; zweihäusig, Kelch- u. Blumenblüthe zu 3, in 2, selten 3 Reihen stehend, männliche Blüthe mit 6 freien Staubgefäßen, weibliche Blüthe mit 3–6 Pistillen; 1–6 steinfruchtartige einsamige Beeren. Arten: C. palmatus, an der Ostküste von Afrika wilde, auf Isle de France, in Ostindien angebaute Schlingpflanze, mit krautartigem, so wie Blätter u. Früchte, rothbraun behaartem Stängel; Mutterpflanze der Columbowurzel, ein wichtiges Mittel bei Krankheiten der Verdauungsorgane; C. peltatus De C., in Ostindien u. Ceylon heimisch, liefert eine der Columbo ähnliche u. auch wie diese gebrauchte Wurzel; C. crispus, aus Bengalen, die. 4eckigen, bittern Stängel (Stipites menispermi) werden auf Java gegen Wechselfieber, Gelbsucht etc. gebraucht; C. cordifolius De C., in Ostindien, auf Malabar heimisch (Gulancha), u. häufig als Arzneimittel, sowohl im Absud (Pachano), als auch in Extractform (Palo) benutzt; C. platyphyllos, in Brasilien Arznei; C. lacunosus, rankender Strauch auf den Molukken, mit handgroßen, pergamentartig steifen Blättern, traubenständigen, wie faules Wasser riechenden Blüthen, Anfangs weißen, endlich röthlich schwarzen, traubenständigen Steinfrüchten, die man zum Fangen der Fische, welche davon betäubt werden, auch verschiedener Vögel, indem man die Früchte in das Wasser legt, von dem jene saufen, benutzt. Sie kommen als Kockelskörner (Fischkörner), Cocculi indici, in den Handel. Die gewöhnlichen Kockelskörner sind von C. suberosus, s. Anamirta Cocculus. C. Cebatha (Menispermum edula), windender Strauch in Arabien, mit rothen, 3körnigen, scharf schmeckenden, aber doch eßbaren Beeren, aus denen, nachdem sie mit Rosinen zusammengestoßen, gegohren haben, ein sehr starker Branntwein bereitet wird. C. Fibraurea (Menispermum tinctorium), kletternder Strauch in China u. Cochinchina, sehr bitter, schweißtreibendes Mittel; gibt durch Auskochen eine haltbare gelbe Farbe, den Grund für Curcume u. Saflor; C. Amazonum Mart., in Südamerika; aus seiner Rinde (Urari-sipo), soll das Tikumasgiß (s.d.) bereitet werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 227.
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