Colombo [1]

[269] Colombo (sonst Arabingera), jetzige Hauptstadt der Insel Ceylon, auf der Westküste an der Mündung des Kalany-Ganga in den Indischen Ocean; stark befestigt, Citadelle, großes Fort auf einer Halbinsel, das mit 300 Geschützen besetzt ist; nach regelmäßigem Plan gebaut, in vier Viertel getheilt, so daß sich die Hauptstraßen kreuzen; die Häuser sind meist einstöckig u. aus Stein od. Lehm aufgeführt; Hauptgebäude sind: das Haus des Gouverneurs, der hier seinen Sitz hat, die reformirte u. katholische Kirche, die Moschee, der Tempel der Ceylonesen, College, verschiedene Schulen, Waisenhaus, Militärlazareth; ist von anmuthigen Spaziergängen umgeben u. liegt im Mittelpunkt der Gegend des Zimmts; die Rhede ist nur während unserer Winterzeit sicher u. zugänglich u. hat in dieser Zeit sehr starken Verkehr. Die Industrie liefert Baumwollenzeuge, Taue, Arak, Gold- u. Silberarbeiten, geschnittene Steine; starker Zimmtbau; jetzt zählt die Stadt etwa 32,000 Ew., früher an 60,000, welche Zahl einmal auf 25,000 gesunken war, nun aber wieder im Steigen begriffen ist; die Einwohner sind Engländer, Niederländer, Portugiesen, Muhammedaner u. Ceylonesen, die alle streng gesondert leben Der Ort gehörte von 1517–1603 den Portugiesen; dann nahmen ihn die Holländer, denen er 1796 durch die Engländer entrissen wurde, u. diesen gehört er noch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 269.
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