Cyanometer

[603] Cyanometer (Physik), 1) eine von Saussure erfundene ziemlich unvollkommene Vorrichtung, um die Intensität der Himmelsbläue zu messen. Sie besteht aus 53 Papierstreifen, die durch Anstrich mit gutem Berliner Blau vom reinen Weiß bis zum gesättigten Blau u. von diesem ab weiter[603] durch Zusatz von Tusche bis zum vollständigen Schwarz eine gleichmäßig fortschreitende Scala bilden, die man Grade nennt u. von Weiß aus zählt. Es sind nun diese Papierstücken nach ihrer Reihenfolge auf den Umfang eines Kreises geklebt u. bei dem Gebrauche des C., der womöglich im Freien u. bei guter Beleuchtung erfolgt, wird es zwischen das Auge u. den zu bestimmenden Theil des Himmels gebracht u. durch Vergleich mit ihm der Grad der Färbung bestimmt; 2) ein zweites doch auch noch unzureichendes C. hat Parrot erfunden, u. es besteht dasselbe aus einer weißen u. einer schwarzen Scheibe, die bei rascher Umdrehung ein gleichförmiges Ansehn erhalten. Auf beide Scheiben werden so lange Sectoren von gesättigter blauer Farbe zugesetzt u. befestigt, bis sich auf der einen od. der andern die dem Blau des Himmels entsprechende Färbung ergeben hat. Aus der Anzahl dieser Sectoren kann man dann ebenfalls auf den Grad der Färbung schließen, sowie diese Färbung wiederum auf die Menge der in der Luft befindlichen Dünste schließen u. auch diese somit bestimmen läßt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 603-604.
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