Dannenberg [1]

[732] Dannenberg, 1) Amt im hannöverschen Fürstenthum Lüneburg; 41/5 QM., 7300 Ew. in 57 Gemeinden; sonst Grafschaft, fiel 1706 an Hannover, ist zum Theil von Wenden bewohnt; 2) Stadt daselbst, Amtssitz, an der schiffbaren Jetze; gothische Kirche, Schifffahrt, Handel mit Getreide, Garn, Leinwand, Schweinen; Brennerei; 1600 Ew. – D. war ursprünglich ein Schloß; hier hielt Graf Heinrich von Schwerin den König Waldemar II. von Dänemark 1223 in Haft. Da die Grafen von D. von hier aus arge Räubereien trieben, so wurde D. 1376–78 auf Befehl Kaiser Karls IV. von dem Herzog Albert u. Kurfürsten Rudolf von Sachsen zerstört. Albert erhielt den Platz u. ließ auf der Stelle eine Stadt aufbauen u. auch das Schloß wieder herstellen. 1566–1636 war die Grafschaft D. mit Lüchow ein besonderes Fürstenthum, welches Anfangs Heinrich, der Stifter des Hauses Braunschweig, dann dessen Sohn Julius Ernst besaß (vgl. Braunschweig, Gesch.), aber 1671 an den Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg abgetreten wurde, s. ebd.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 732.
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