[759] Datūra (D. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Solanaceae-Datureae, 1. Ordn. 5. Kl. L., Blumenkrone trichterförmig, mit faltigem, fünfzähnigem Saume, Kelch abfallend, bis auf die kreisrunde Basis, welche bleibt; Kapsel vierklappig, vierfächerig, Fächer zweitheilig, vielsamig; Arten: D. stramonium, s. Stechapfel; D. fastuosa, mit außen violetten, innen weißen Blumen, wohlrjechend, im Glashause; D. Metel, in Indien, Ägypten etc., mit hohem Stängel u. großen weißen Blumen, deren Samen, als Sem. stramonii, s. Nuces metellae, ehemals officinell war u. dessen sich Weiber in Goa zur Betäubung ihrer Männer, um deren Beaufsichtigung überhoben zu sein; in China die Diebe, wenn sie Nachts in ein Haus einbrechen, um durch den Rauch die schlafenden Bewohner zu betäuben u. ein Erwachen derselben unmöglich zu machen; die Türken aber, mit Opium u. Gewürzen vermischt, als Berauschungsmittel bedienen sollen; D. ceratocaula, auf Cuba u. m.; D. ferox, in China u. Ostindien, so giftig, daß, wenn der Rand eines Glases mit dem Blatte derselben bestrichen wird u. die Lippe beim Trinken irgend einer Flüssigkeit die Stelle berührt, dies schon rasend macht; auch der Same derselben sowohl, als von D. tatula, in Südeuropa u. Nordafrika, ist heftiges Gift. Andere Arten zeichnen sich durch einen, der Länge nach sich spaltenden Kelch aus u. bilden die neue Gattung Brugmansia, so z.B. D. arborea, in Peru, baumartig, mit länglich elliptischen, spitzen, ganzrandigen, flaumigen Blättern u. 912 Zoll großen, weißen, wohlriechenden Blumen; D. sanguinea (D. bicolor), ebenfalls baumartig, mit länglichen, zugespitzten, buchtig gezähnten, unten flaumigen Blättern u. hängenden, glockigen, gelben, unten rothen u. blutroth gestreiften Blüthen; von letzterem wird der Same in Peru als berauschendes Mittel benutzt, vgl. Daturin.