[101] Diagnōse (v. gr.), 1) Erkenntniß; 2) bes. Erkenntniß eines Krankheitszustandes durch Aufsuchung, Beurtheilung u. Vergleichung der einzelnen Symptome des Kranken. Die Lehre von der Ermittelung u. Beurtheilung der Diagnostischen Merkmale, d.i. der anzeigenden Merkmale, heißt Diagnostik, Diese Merkmale sind subjective (dem Kranken durch sein Gefühl wahrnehmbare) u. objective (dem Arzte durch Tastgefühl, Gesicht, Gehör bemerkbare). Letztere sind bei weitem wichtiger als die ersteren u. die Ermittelung derselben hat die D. auf zuverlässigeren Boden gestellt. Man bedient sich dazu verschiedener Diagnostischer Hülfsmittel, theils Instrumente (chemische u. mikroskopische Untersuchung, Plessometer u. Stethoskop [sogenannte physikalische Diagnostik]), theils der Beobachtung des Kranken in gewissen Lagen, Stellungen, in Ruhe, in Bewegung etc. Schmalz, Versuch einer medicinisch-chirurgischen Diagnostik, Dresd. 1826; Siebert, Technik der medicinischen Diagnostik, Erlang. 1855.