[898] Espingole (spr. Espänjohl, Espignole, Espingnolle, Spingole), 1) in Frankreich früher eine Muskete, deren Lauf eine kegelförmige Erweiterung nach der Mündung zu hatte u. die auf Kriegsschiffen gebraucht wurde; auch die Mamluken der Kaisergarde waren mit dieser Waffe ausgerüstet; 2) Feuerröhre, aus denen mehrere Kugeln nach einander gefeuert werden, ohne daß man sie mehr als einmal zu laden braucht. Aus solchen Röhren wurden die Türken 1438 vor Belgrad beschossen. In der dänischen Armee hat der Capitän Schumacher vom Generalstabe die E. neuerdings eingeführt; dort bestehen sie aus einem langen Flintenlaufe von ziemlich großem Caliber, der mit mehreren Pulverladungen u. Bleikugeln, eine vor der anderen, ähnlich den Bombenröhren der Feuerwerkskunst, geladen wird. Die Entzündungder Ladung geschieht von der Mündung aus, wonach die Bleikugeln in kurzen Zwischenräumen dem Rohre entfliegen. Um einen sicheren Schuß zu erlangen, hat man in neuerer Zeit an dem Lauf ein gezogenes Rohr angeschraubt, dessen Zügen die Bleikugeln folgen müssen.