Fackelbeleuchtung

[65] Fackelbeleuchtung, Betrachtung von Kunstwerken beim Scheine von Wachsfackeln, ein bei großen Kunstsammlungen, z.B. des Pio-Clementinischen Museum im Vatican u. des Capitolinischen in Rom, in neuester Zeit auch bei den Antiken im Louvre vorkommender Gebrauch. Der Ursprung dieses Gebrauchs ist unbekannt, aber zu Ende des 17. Jahrh. war er noch ziemlich neu. Die Vortheile dieser Beschauung sind bes. die, daß jedes Stück einzeln, abgeschlossen von den übrigen, betrachtet wird; dann daß in dem Fackellicht alle zarten Nüancen der Arbeit deutlicher werden, weil aller störende Widerschein (wie bei glänzend polirten Statuen) wegfällt, die Schatten entschiedener werden u. die beleuchteten Theile deutlicher hervortreten; endlich daß ungünstig aufgestellte Stücke dadurch erst im rechten Lichte erschienen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 65.
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