[68] Fadenwürmer, 1) (Nematoidea Rud.). Familie der Rund- od. Rothwürmer (Amulata); Leib walzig, dünn, glatt, lang, Mund einfach, oft mit Lippen, Röhrchen, Kappen od. Häkchen versehen, aber ohne Augen, Kiemen u. Bewegungsorgane, Darmkanal vom Munde bis zum After (einige mit einer Erweiterung als Magen); Männchen u. Weibchen verschieden; mit Ausnahme von Gordius u. Anguillula nur weißgefärbte Eingeweidewürmer. Dazu die Gattungen: a) Fadenwurm (Filaria) s.d.; b) Hakenwurm (Hamularia Treutler), Leib rund, gleich dick, elastisch, am Munde 2 dünne Fädchen; sind den eigentlichen Fadenwürmern sehr ähnlich; Art: Halshakenwurm (H. subcompressa, H. lymphatica Treutl., Filaria hominis oronchialis Rud.), in den Lymphdrüsen, auch in Lungenknoten der Schwindsüchtigen. c) Haarkopfwurm (Trichocephalus Gotz), Leib rund, hinten dicker, vorn haardünn, Mund fast unsichtbar; Art: Menschlicher H. (Trichoc. hominis, T. dispar Rud., Mastigodes), mit langem, haarförmigem Vordertheil, das Männchen spiralförmig, das Weibchen gerade; im Menschen sich sehr vermehrend. d) Oxyure (Oxyuris) od. Kappenwurm (Cucullanus Müll.), Körper rund, elastisch, hinten dünner, Mund kreisrund, mit einer Art (gestreifter) Kappe überdeckt, Geschlechtstheilchen des Männchen doppelt; in Fischen (meist) od. in anderen Seethieren; gegen 20 Arten: Schöner K. (C. elegans, C. armatus Zed.), mit kugeliger Kappe, daran 2 Häkchen, u.a. e) Lippenmundwurm (Ophiostoma); f) Spulwurm (Ascaris); g) Rundwurm (Strongylus); h) Sägehautwurm (Prionoderma); i) Gordius, wie Filaria, aber After unterhalb, nahe am Hinterende, Männchen kleiner, leben frei im Wasser u. liegen im thonigen Boden wie verwirrtes Garn; Arten: Saitenwurm (s.d.), Wasserkalb (G. aquaticus). k) Anguillula (Vibrio Müll.), ebenso, aber After oberhalb, nahe am Hinterende, Körper sehr durchsichtig; wurde sonst zu den Infusorien gezählt; Arten: A. fluviatilis, in Aufgüssen; A. aceti (Essigälchen, s.d.); A. glutinis (Kleisterälchen, s.d.). 2) (Zwirnwürmer, Lungenwürmerseuche), eine Krankheit des Schafviehs, befällt nur Lämmer u. Jährlinge. Die Thiere bleiben immer weit hinter der Heerde zurück u. lassen sich leicht ergreifen. Sie haben blasse Haut u. bleiche Schleimhäute, sind nicht munnter u. magern ab, der Leib wird aufgetrieben, das Auge matt u. glanzlos u. bisweilen werden ganze Bündel in Schleim gehüllter Würmer ausgeworfen. Allmälig tritt Durchfall ein, der [68] Athem stinkt u. der reichliche Auswurf aus der Nase ist zähe. Heilversuche sind selten von Erfolg.