Feterlich

[161] Feterlich, was die Seele zur Andacht stimmt, indem es dieselbe von den materiellen Interessen des täglichen Lebens ablenkt, um sie in die Betrachtung des Ewigen u. Erhabenen zu versenken. In der Musik erfordert es ernst u. langsam fortschreitende Melodien, einfache, nicht verwickelte, aber tief ergreifende Harmonie. Die bildende Kunst vermag das F-e nicht zu schildern, da sie es nicht mir Gefühlen u. Stimmungen zu thun hat, sondern mit Realitäten, deren Darstellung indeß durch Gedankenvermittelung dem Gemüth eine feierliche Stimmung zu geben vermag. Am unmittelbarsten kann der Landschaftsmaler den Eindruck des F-en hervorbringen, welchen die Natur bei gewissen Beleuchtungen, namentlich wo sie in ihrer vollen Ursprünglichkeit erscheint, hervorruft.[161]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 161-162.
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