[837] Stimmung, die nach einem festen Stimmtone (gewöhnlich das ā) angenommene, aus diesem Tone sich entwickelnde Übereinstimmung der Octaven u. anderen Intervallen eines Instruments, od. die gleichförmige Übereinstimmung aller Instrumente eines ganzen Orchesters. In älteren Zeiten hatte man verschiedene S-en für verschiedene Instrumente, z.B. Chorton u. Kammerton (s. b.), jetzt bedient man sich allgemein des Kammertons, nach welchem im Allgemeinen eine offene, hölzerne Pfeife von 8 Fuß Länge das C angibt. Doch ist diese S. an verschiedenen Orten um ein Weniges verschieden. Man spricht daher von einer Wiener, Dresdner, Leipziger S.; vgl. Schall S. 83. Bei der S. eines Instruments stimmt man nach der Stimmgabel od. Stimmpfeife (s. b.) den Ton ā ein u. nach diesem, nach der sogen gleichschwebenden Temperatur (s.d.) die andern Töne des Instruments od., wie bei Bogeninstrumenten, blos nach reinen Quinten. Diese Art zu stimmen ist bei verschiedener Beschaffenheit der Instrumente verschieden; so werden bei Saiteninstrumenten die Saiten mittelst der Wirbel mehr od. weniger angezogen; bei Blasinstrumenten wird die S. durch Verlängerung od. Verkürzung des ganzen Instruments od. einzelner Theile desselben bewirkt; bei der Orgel werden die Flötenstimmen durch Hineinschieben od. Herausziehen des Stöpsels der Pfeifen, die metallenen Stimmen durch Erweiterung od. Verengerung der Pfeifen selbst u. bei Schnarrwerken durch Verkürzung od. Verlängerung der Zungen gestimmt; die Pauken u. Trommeln stimmt man durch strafferes Anziehen des Felles etc. Die S. eines ganzen Orchesters geschieht nach einem Blasinstrumente, gewöhnlich der Oboe, wonach sich die anderen Instrumente richten u. darnach einstimmen.