Fucusōl

[778] Fucusōl, C30H12O12, ein dem Furfurol entsprechender, von Stenhouse aus Seealgen, hauptsächlich aus Fucus nodosus, F. vesiculosus, F. serratus etc. dargestellter Körper. Es ist im frisch destillirten Zustande farblos, wird in wenigen Tagen aber vom Lichte gelb u. braun, Salzsäure färbt es grün, Kali anfangs gelb, dann roth; spec. Gew.: = 1,150; es siedet zwischen 171–172°. Wenn man das F. mit 8–9 Thl. Ammoniak mischt, so erhält mau eine hellgelbe krystallinische Masse, das Fucusamid, C30H12N2O6, das dem Furfuramid entspricht. Leitet man einen Strom von Schwefelwasserstoff durch eine alkoholische Lösung von Fucusamid, so erhält man das dem Thiofurol entsprechende Thiofucusol, C10H4S2O2. Kocht man Fucusamid mit Kali- od. Natronlauge, so erhält man eine mit dem Furfurin isomere Base, das Fucusin, C30H12N2O6, das in kleinen platten, sternförmig vereinigten Nadeln krystallisirt u. sich in Wasser u. Alkohol löst. Die Lösungen reagiren deutlich alkalisch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 778.
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