[850] Galbanum (Gummi Galb., Mutterharz, Pharm.), Gummiharz einiger in Syrien, Persien, Arabien u. Äthiopien einheimischen, aber noch nicht näher bekannten Pflanzen (Galbanum officinale, Don., Bubon Galbanum, B. gummiferum, Ferula Ferulago, F. galbanifera u. Opoidea galb. werden gewöhnlich als Stammpflanzen des G. genannt), hat einen eigenthümlichen balsamischen Geruch, scharfen, harzig bitteren Geschmack Man unterscheidet: G. in Körnern (Levantisches G., G. in granis), bestehend aus zusammenklebenden, blaß- od. rothgelben, harzglänzenden, größeren od. kleineren Körnern, von Wachsconsistenz in der Wärme erweichend; G. in Kuchen (Persisches G., G. in massis s. placentis), besteht in mehr od. weniger hell- od. dunkelbraunen, zusammengeflossenen, weißlichen, mandelartigen, durchscheinenden Körnern, auch Stiele u. Samen enthaltenden Massen. Beide Sorten sind nur bei strenger Kälte spröde genug, um gestoßen u. dadurch gereinigt werden zu können. Das G., schon im Alterthum gebraucht, wird meistens in Pillenform als auflösendes, reizendes, krampfstillendes Mittel, gegen hysterische Beschwerden, Amenorrhöe etc. innerlich, äußerlich als Hauptbestandtheil des Galbănumpflasters mit Safran (Empl. de galbano crocato). aus 12 Theilen G., 6 Thin. Bleiglättepflaster, 6 Thln. Melilotenpflaster, 4 Thin Wachs, 2 Thin. venetischen Terpentin, 11/2 Thl. Safran bereitet, als zeitigendes u. zertheilendes Mittel, auch als Galbănumtinctur (Tinctura galbani). 1 Thl. G. mit 5 Thin. Weingeist ausgezogen, bei üblen Geschwüren, bes. der Knochen, angewendet. Durch Destillation mit Wasser erhält man das Galbänumöl, ein ätherisches, farbloses, erst brennend, dann kühlend, bitter schmeckendes Öl, welches sich leicht in Alkohol, Äther u. fetten Ölen auflöst. Bei der trockenen Destillation geht zuerst eine gelbe, saure Flüssigkeit über, dann ein leichtes, hellgrünes, bei stärkerer Hitze ein blaues u. zuletzt ein dunkelbraunes Öl von widerlichem Geruch.