Gastrŏnom

[9] Gastrŏnom (v. gr.), Leckermaul, Eßkünstler; daher Gastronŏmie, Gutschmeckerei, die Kunst zu essen, die Lehre von der Zubereitung der feineren Speisen sowohl, als auch von den Regeln, nach denen gegessen u. ein Gastmahl eingerichtet werden soll. Sofern diese Kunst die Regeln angiebt beim Genuß der Tafelfreuden auch seine Gesundheit zu wahren u. seine vernünftig-sittliche Würde nicht zum Opfer zu bringen, nennt man sie auch Gastrosŏphie. Berühmte Gastronomen unter den Römern waren Apicius (s.d.); in der neuern Zeit haben sich bes. als solche hervorgethan unter den Engländern Graf d'Orsay, Lord Marcius Hill, Sir Alexander Grant, Lambs, Rogestone; unter den Deutschen Rumohr (s.d. a.). Vgl. König, Geist der Kochkunst, herausgeg. von Rumohr, Stuttg. 1828, n.A. 1832; Vaerst, Gastrosophie, Lpz. 1852, 2 Bde.; Die Kunst zu essen, aus dem Englischen, 2. A., Dresd. 1857. Unter dem Titel Gastronomia od. Gastrologia hat schon der Grieche Archestratos (s.d.) ein Gedicht geschrieben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 9.
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