Gerberon

[221] Gerberon (spr. Scherberong), Dom. Gabriel, geb. 1628 zu St. Calais in Maine, trat 1649 in die Congregation des St. Maurus, lehrte Philosophie u. Theologie, verließ 1672 die Abtei St. Germaine des Pres bei Paris u. wirkte 1675 in der Abtei Corbie bei Amiens; 1682 entfloh er hier, verfolgt wegen seiner Hinneigung zum Jansenismus, nach Holland u. 1690 nach Brüssel; 1705 wurde er verhaftet u. in die Citadelle von Amiens gesperrt, aber nachdem er seine Ansichten widerrufen hatte, 1707 entlassen; dann begann eine neue Inquisition in Vincennes gegen ihn, so daß er erst 1710 in seine Congregation zurückkehren konnte. Er starb 1711 in St. Denys, nachdem er seinen Widerruf als erzwungen erklärt hatte, u. schr.: Miroir de la piété chrétienne, Brüssel 1676, Lüttich 1677; Le miroir sans tache, Par. 1600: auch eine Geschichte des Jansenismus, u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 221.
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