[362] Giraffe, 1) (Camelopardalis L.), Gattung der bast- od. schwielenförmigen Wiederkäuer, Hörner kegelförmig, mit haariger Haut überwachsen u. mit einem schwarzen Haarbüschel besetzt, nie abfallend, beim Männchen drei, beim Weibchen zwei (das vordere nur halb so hoch als die zwei hintern), Hals u. Vorderbeine länger als der nach hinten abschüssige Rücken, Schwanz kurz, behaart, eine kurze Mähne läuft längs des Halses herab, der Kopf gleicht dem eines Pferdes, ist aber an der Schnauze viel dünner u. die lebhaften Augen sind größer, die Oberlippe ist nicht gespalten, die Zunge sehr lang u. vorstreckbar, dient zum Abstreifen der Blätter von den Zweigen. Eine Art: Gefleckte G. (C. Giraffa), höher als der größte Elephant (vom Vorderfuß bis Geweih gegen neun Ellen), gelb mit braunen rautenförmigen Flecken; schwankt beim Galopp mit dem Hals vor- u. rückwärts; ist sanft, frißt Blätter, vorzüglich von Acacia Giraffae, weniger u. beschwerlicher Gras, lebt in kleinen Rudeln in Süd- u. Mittelafrika. Die G. war schon den Römern bekannt u. wurde von ihnen zu öffentlichen Spielen gebraucht. Seit 1828 sind lebende Exemplare nach Europa (öfters auch nach Deutschland) gebracht worden; sie vertragen aber das kältere Klima schlecht. 2) (Astron.), s. Kamelopard; 3) sonst Art, das Haar einer Dame zu arrangiren. Das Hinterhaar war nämlich in einer od. mehreren großen Schleifen auf dem Scheitel aufgesteckt.