Gomārus

[463] Gomārus, Franz, geb. 30. Januar 1563 in [463] Brügge, studirte die Humaniora in Strasburg, dann Theologie in Neustadt a. d.h. u. Heidelberg, war 1587–93 Prediger der Reformirten Gemeinde in Frankfurt a.M. u. wurde dann Professor der Theologie in Leyden, wo er seit 1604 mit Arminius in heftigen Streit wegen der Prädestination u. Rechtfertigung gerieth; nach dem Colloquium im Haag 1608 sammelte sich eine Partei um G., nach ihm Gomaristen u. nach ihrer Erklärung gegen die Remonstration der Arminianer Contraremonstranten genannt. Nach dem Tode des Arminius, 1609, wurde der Streit von dessen Nachfolger, Konrad Vorstius, fortgesetzt, weshalb G. seine Professur niederlegte u. sich 1611 nach Middelburg in Seeland zurückzog; 1614 folgte er einem Rufe nach Saumur u. nach 4 Jahren nach Gröningen; 1618 setzte er auf der Dortrechter Synode die Annahme der absoluten Gnadenwahl u. die Ausschließung der Remonstranten aus der Kirche durch, s.u. Arminius 2). 1633 nahm G. an den Revisionsarbeiten für die holländische Bibel Theil u. st. 11. Januar 1641 in Gröningen. Er schr.: Exhortatio belgica; Specimen doctrinae Arminianae; Judicium de primo articulo Remonstrantium de electione et reprobatione, u.v.a., gesammelt Amsterd. 1645; Opera theologica, ebd. 1664.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 463-464.
Lizenz:
Faksimiles:
463 | 464
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika