Himbeere

[382] Himbeere (Fructus rubi idaei), die aus fleischigen, um einen pyramidalischen Fruchtboden gesammelten Früchten zusammengesetzte Beere von Rubus idaeus (Himbeerstrauch), einem in Deutschland in Hecken, Holzschlägen, Vorhölzern u. Steinhaufen wild, auch in Gärten wachsenden Strauche. Die H-n werden theils roh genossen, theils mit Zucker eingesotten u. als Gelee, Zukost u. Zuthat zu allerhand Gebäcke benutzt; der Himbeersaft wird dargestellt, indem man H-n zerquetscht, 6–8 Tage an einen mäßigwarmen Ort stellt, bis sie ausgegohren haben, u. dann auspreßt; den ausgepreßten Saft stellt man 24 Stunden kühl, seihet ihn dann durch Flanell, kocht ihn mit der doppelten Gewichtsmenge Zucker (am besten in einem blank gescheuerten kupfernen Kessel) einige Mal auf, seihet ihn dann rasch durch, füllt ihn nach dem vollständigen Erkalten in starke Glasflaschen u. verkorkt, verbindet u. verpicht dann die Flaschen. Als Himbeersorten werden theils an diesen, theils in der gedachten, theils in anderen Arten von Rubus unterschieden: a) Rothe (Rubus idaeus fructu rubro), reist im Juli u. August, bekommtleicht Maden; b) Rothe, Großeaus Chili, noch einmal so groß, als jene; c) Weiße (R. i. fructu albo) nicht so gut als die rothe; d) Gelbe (R. i. fruct. aureo); e) Englische, zweimaltragende, trägt im September zum zweiten Mal, ist roth od. weiß; f) Nordamerikanische schwarze (R. occidentalis, R. i. fructu nigro); g) Nordische (R. arcticus) aus Canada, dauert auch bei uns, liebt Schatten, hat dunkelrothe Beeren von sehr angenehmem Geschmack; h) Wohlriechende (R. odoratus).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 382.
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