Hoffmannswaldau

[445] Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann v. H., geb. 25. December 1618 in Breslau, aus alter schlesischer Familie, studirte in Leyden, bereiste, als Gesellschafter des Prinzen Tremonville, Europa; wurde 1646 Rathsherr in Breslau, nützte seiner Vaterstadt in mehreren diplomatischen Sendungen, besonders am kaiserlichen Hof, u. st. 8. April 1679 als kaiserlicher Rath u. Präsident des Rathscollegiums in Breslau. Er war das Haupt der Schlesischen Dichterschule, s. Deutsche Literatur V. Als Dichter benutzte er die Bildsamkeit der Deutschen Sprache sehr zu deren Wortbereicherung, obgleich seine Gedichte an Bombast u. Schwülstigkeit leiden u. Erzeugnisse einer ungeregelten oft schmutzigen Phantasie sind. Er schr. zuerst deutsche Heroiden; seine vermischten Gedichte (galante Gelegenheitsgedichte, Epigramme, Oden, Heldenbriefe) erschienen. zuerst Bresl. 1673, u.ö., dann Lpz. 1703, u.ö.; übersetzte auch Guarinis Treuen Schafer, Theophiles Sterbenden Sokrates; eine vollständige Gesammtausgabe seiner Werke gab Neukirch, Lpz. 1695–1725, 7 Bde., heraus, u. Aufl. 1734; eine Auswahl davon ist im 14. Bande der Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh. (Lpz. 1838) enthalten. Vgl. Lohenstein, Lobrede auf H., Bresl. 1679.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 445.
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