[500] Holzformen (Holzgießen), Erzeugung erhabener Verzierungen auf Rahmen, Möbeln etc. durch Eindrücken einer weichen Masse (Holzpasta) in vertiefte Formen; seine Sägen-, Feil- od. Raspelspäne von Holz läßt man bei mäßiger Wärme dorren, stößt od. reibt sie nach Bedarf noch seiner u. beutelt sie durch ein enges Sieb; dünnes Leim- od. Gummiwasser seihet man gut durch u. vermengt es heiß mit so viel Holzspänen, daß ein steifer Teig entsteht, den man in Formen von Metall, Gyps, Schwefel od. Holz drückt u. einpreßt, nachdem man sie vorher sorgfältig dünn mit Öl ausgestrichen hat So erhält man die Verzierungen aus einer Holzmasse, welche die Farbe u. andere Eigenschaften des Holzes hat, von dem man die Späne verwendet hat. Dem Teige setzt man oft Kreide, Asche u. dergl. zu, ersetzt auch die Holzspäne zum Theil od. ganz durch Papiermasse u. mischt bisweilen wohlriechende Öle darunter. Man kann so auch Figuren aller Art, z.B. Spielzeug für Kinder, aus solcher Holzmasse gießen, benutzt sie aber vorwiegend zu Verzierungen auf Kronleuchtern u. anderen Luxusgegenständen. Das nach der Methode von Barth u. Potin in Paris bereitete sogenannte künstliche Holz besteht aus einer Mischung von gepulvertem H. (Sägespänen) u. Leim, welche vermittelst eines eigenthümlichen Gerbens verbunden u. festgemacht werden. Dieses Product kann in seinem anfänglichen Zustande, wenn es noch weich ist, alle Eindrücke annehmen u. läßt sich mittelst Stanzen in alle beliebige Formen bringen; daraus gefertigte Waaren sind nicht von Schnitzarbeiten zu unterscheiden.