[546] Hornspalt, eine in der Hufwand des Pferdes entstandene Trennung der Hornfasern in der Länge od. in der Quere (dann auch wohl als Hornkluft unterschieden). Geht der Spalt von der Krone aus in der Mitte gerade nach der Zehe herunter u. steht er weit auseinander, so heißt er Ochsenspalt (Ochsenklaue); er ist meist unheilbar u. kann nur durch einen besonderen Beschlag weniger nachtheilig gemacht werden. Am häufigsten sind die Längenspalte von der Krone an abwärts, bes. an den Vorderfüßen, bisweilen sind sie kaum bemerkbar u. dringen nur durch die Oberfläche der Wand (als Hornriß). Durch das Gehen des Thiers wird der H. immer größer; es entstehen Blutungen od. wildes Fleisch in ihm; durch den in ihm sich festsetzenden Koth od. Sand wird der Fuß innerlich entzündet; das Thier hinkt, bei Vernachlässigung entstehen Hornspaltgeschwüre, ja wohl unheilbare Hufschäden. Zur Heilung muß das Eisen abgenommen u. der kranke Huf 3–4 Tage in Kuhmist eingeschlagen werden, den man durch Begießen mit kaltem Wasser fortwährend feucht erhält; ist dadurch der Huf möglichst erweicht, so wird die Tracht von der Gegend an, wo der Spalt im Horn sich endigt, bis nach dem Ballen hin so heruntergeschnitten, daß das Hufeisen nicht dagegen drücken kann. Der Querspalt wird mit Wachs ausgefüllt od. eine Salbe aus Cantharidenpulver, Euphorbiden, Terpentin u. Schweinefett dagegen angewendet.