Hyksos

[666] Hyksos, d.i. Hirtenkönige, Namen der Nomadenvölker aus Asien, welche den größten Theil Ägyptens von etwa 2000 od. 1700–1500 v. Chr. beherrschten Ihre Einfälle hatten schon lange vorher angefangen, aber endlich behaupteten sie Unter- u. Mittelägypten, zerstörten Städte u. Tempel, legten an der Ostgrenze des Landes bei Pelusium die Festung Avaris an u. stifteten so ein Reich, dessen Hauptstadt Memphis war. Doch blieben Theben u. einige andere kleine Staaten bestehen, waren aber wahrscheinlich tributbar, s. Ägypten (Gesch.) II. Manetho nennt die Reihe ihrer Könige, die er mit zu den ägyptischen Dynastien rechnet. Nach Ein. waren sie die Erbauer der Pyramiden, weil diese Erbauer in den Annalen der Priester als Unterdrücker des Volkes u. als Feinde der Religion angegeben werden. Endlich wurden sie von dem König von Theben, Tuthmosis, besiegt, Avaris belagert u. ein Vertrag mit ihnen geschlossen, vermöge dessen sie Ägypten freiwillig räumten. An den Ruinen des Tempels von Karnak sind die Ereignisse dieses Krieges dargestellt; die H. erscheinen dort mit langen Bärten u. langen Gewändern u. als Hirtenvolk. Vgl. Knötel, De pastoribus qui Hyesos vocantur, Lpz. 1856; Ludw. Schulze, De fontibus, ex quibus historia hycsosorum haurienda sit, Berl. 1858.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 666.
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