Jupenālis

[199] Jupenālis, 1) Decimus Junius, römischer Dichter aus Aquinum, er erhielt seine Jugendbildung zu Rom in den Rhetorersehnten u. von Unwillen über das Sittenverderben, namentlich unter Domitian, ergriffen, wurde er Satyriker; er schrieb unter Trajan u. soll unter Hadrian, wegen einer allzufreimüthigen Äußerung, in seinem 80. Lebensjahre verbannt u. in der Verbannung gestorben sein. Er schildert in den noch übrigen 16 sarkastischen Satyren (die Echtheit der letzten wird bezweifelt) die Thorheiten u. Laster seiner Zeit mit Bitterkeit 1. Ausg. mit Persius, Fol., o. O. u. J. (Rom, 1470); Hauptausg von Hennin, Utrecht 1685; von Ruperti, Lpz. 1801, 2. A. 1819 f., 2 Bde.; von Achaintre, Par. 1810, 2 Bde.; von Weber, Weim. 1825; von Heinrich, Bonn 1839, u. von O. Jahn, Berlin 1851 ff.; deutsch vom Grafen von Haugwitz, Lpz. 1818; von Donner, Tüb. 1821, u. von W. E. Weber, Halle 1838. Vgl. Döllen, Beiträge zur Kritik u. Erläuterung der Satyren des J., Kiew 1846. 2) St. J., aus Afrika Priester zu Rom, dann Bischof zu Narnia in Umbrien, wo er der erste Lehrer des Christenthums ward.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 199.
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