Kehle

[410] Kehle, 1) bei Menschen u. Thieren der vordere Theil des Halses unter dem Kinn bis an die Brust Daher Kehle abschneiden, eine Art des Selbstmordes, oft nicht tödtlich, wenn blos die Luftröhre u. sogar wenn die Speiseröhre verletzt, selbst ganz durchschnitten worden sind, weil Wunden derselben meist heilbar sind, dagegen absolut durch schnelle Verblutung tödtlich, wenn der Schnitt die größeren Blutstämme, die innern Drosseladern od. die Carotiden getroffen hat; 2) bei Vögeln der Theil des Halses nahe am Unterschnabel; 3) so v.w. Luftröhre, z.B. unrechte K; 4) der obere Theil der Speiseröhre; 5) (Bauk.), so v.w. Einkehle; 6) der innere Raum eines Bollwerks, s.d. 2); daher Kehlpunkt, der Winkel dabei, u. Kehlwinkel die Entfernung des Kehlpunktes vom Courtinenpunkte; 7) Öffnung der trichterförmigen Garnsäcke; 8) bei Raketen der untere gewölbte Theil, welcher die Form der Warze im Raketenstocke macht; 9) an einigen maskirten Blumen Vertiefung der Unterlippe von außen nach innen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 410.
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