Kollonitz

[660] Kollonitz, ein der Katholischen Confession folgendes, gegenwärtig in Ungarn, Österreich u. Steyermark begütertes, ursprünglich aus Kroatien stammendes Geschlecht, welches zu Anfang des 15. Jahrh. nach Steyermark u. Österreich auswanderte, wo es 1583 den Freiherrenstand, sowie 1598 u. 1604 das Indigenat von Ungarn u. 1637 den Grafenstand erlangte. Der älteste bekannte Stammvater der Familie ist 1) Nicolaus, welcher um 1400 lebte. 2) Seyfried, vertheidigte 1529 Wien mit gegen die Türken, wurde wegen seiner ausgezeichneten Tapferkeit in den damaligen Kriegen zweimal zum Ritter geschlagen, stand dann als erster Kammerherr in Diensten der Kaiser Karl V. u. Ferdinand I. war 40 Jahre lang niederösterreichischer Regimentsrath in Wien u. st. 1555. 3) Graf Johann Sigmund, Erzieher des Kaisers Joseph I., war Erzbischof in Wien u. Cardinal u. st. 1751; er war der Letzte seines Geschlechts u. adoptirte 1728 den Freiherrn Ladislaus Zay von Csömör (geb. 1705, seit 1750 in zweiter Ehe vermählt mit Walburge geb. Gräfin von Hamilton, st. 1780) unter der Bedingung, daß derselbe u. seine Nachkommen fortan mit Weglassung ihres früher geführten Namens u. Wappens nur Namen u. Wappen der Grafen K. führen sollten. Jetziger Chef ist: 4) Graf Maximilian, Sohn des 1827 verstorbenen österreichischen Feldmarschalllieutenants Grafen Maximilian, welcher ein Sohn von Ladislaus war, geb. 1799, ist seit 1821 mit Auguste geb. von der Vorst-Lombeck u. Gudenau vermählt; sein Sohn Ladislaus ist 1833 geboren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 660.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika