[776] Krätzmühle, vom Wasser getriebenes Mühlwerk, um die Krätze (d.i. Feilspäne, Schliffabfälle, Abschabsel u. andere Abfälle, Tiegel u. Essenrückstände) von Gold u. Silber mit Quecksilber zu verquicken. Das gepochte u. gewaschene Gekrätze wird nebst Quecksilber in die Mahlkufe, einen starken Eichenholzkasten, mit Eisenblech gefüttert, auf dessen Boden eine concave Eisenplatte, gethan. In diese paßt das Mahlkreuz, ein rundes Holz mit einer convexen Eisenplatte belegt. Das Mahlkreuz ist an der Mahlstange, einer eisernen Stange, befestigt, an der sich auch ein Trilling befindet, in diese greifen zwei Kammräder, welche, je[776] nachdem man es will, die Mahlstange bald rechts bald links herumdrehen. Zwischen den beiden Platten wird das Gekrätz od. Quecksilber so lange gepreßt u. gerieben, bis es sich gehörig verbunden hat. Ost besteht die K. blos aus einer Kufe mit einer einfachen Rührvorrichtung od. einer um ihre Achse drehbaren Tonne, in welche die Krätze mit Quecksilber u. heißem Wasser eingefüllt u. ein Paar Stunden gerieben od. geschüttelt wird. Das gebildete Amalgam wirb durch Auspressen in ledernen Beuteln von dem überflüssigen Quecksilber getrennt, u. durch Destillation in metallisches Gold n. Silber übergeführt. Die Operation, durch welche man aus der Krätze das Metall wieder gewinnt, heißt Krätzmachen.