Lederne Kanonen

[206] Lederne Kanonen, eine Erfindung des österreichischen Barons von Wurmbrand, der als Obrist in schwedischen Diensten stand, wo sie 1626 eingeführt wurden. Sie waren vier Pfund im Caliber, 45 Zoll lang u. bestanden aus einem Rohre von 5 Linien starkem Kupferblech, das durch darum gelegte eiserne Reise verstärkt u. mit Tauen bis zu einer Stärke von 3 Zoll hinten u. 21/2 Zoll vorn, umwickelt, mit Kitt überstrichen u. zuletzt mit gebranntem Leder überzogen war. Die Traube mit dem Stoßboden war hinten eingeschraubt, die Schildzapfen waren an einen eisernen Ring genietet. Eine solche Kanone wog nur 90 Pfund u. schoß blos Kartätschen mit einem Pfund Pulverladung, wurde aber, wegen ihres starken Rücklaufes und wegen zu schneller Erhitzung des Rohres, schon 1628 gegen eiserne, leichte Feldstücke vertauscht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 206.
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