Lithium

[430] Lithium, chemisches Zeichen: Li. Atomgewicht: 7,0 (H = 1), 87,5 (O = 100), ein Metall, welches 1817 von Arfvedson entdeckt wurde; es findet sich im oxydirten Zustande vorzüglich im Petalit, Spodumen, Amblygonit, in geringerer Menge im Triphyllin, Lepidolith u. einigen Turmalinen. In sehrkleiner Menge ist es auch in einigen Mineralwässern enthalten. Man erhält das L. durch Zerlegen des Chlorlithiums in dem galvanischen Strom; es ist dem Natrium ähnlich, silberweiß u. leicht verbrennbar. Das Oxyd des L., das Lithion, Li O, ist nur als Hydrat bekannt; es ist weiß u. durchsichtig, dem Kali u. Natron ähnlich, unterscheidet sich aber von beiden dadurch, daß es nicht an der Luft zerfließt u. in Wasser schwer auflöslich ist; es hat den brennenden Geschmack des Kalis, schmilzt in der Rothglühhitze u. greift die Platingefäße an; es färbt die Alkoholflamme carminroth. Diese Färbung wird aber durch die Gegenwart von Natron verdeckt. Die Lithionsalze sind weiß u. farblos, leicht schmelzbar u. färben die Flamme roth. Man erkennt sie an der Eigenschaft des L. mit phosphorsaurem Natron einen Niederschlag zu geben. Das Chlorlithium krystallisirt in wasserfreien Würfeln; das schwefelsaure Lithion krystallisirt mit 1 Äquivalent Wasser, ist leicht löslich in Wasser; das salpetersaure L. erscheint als krystallinisches Pulver, das wasserfrei ist, sehr leicht zerfließt u. sich in Alkohol leicht löst; das kohlensaure Lithion löst sich in kohlensäurehaltigem Wasser leichter als im reinen, schmeckt aber deutlich alkalisch; das phosphorsaure Natron-Lithion ist sehr schwer löslich, hat aber nicht immer dieselbe Zusammensetzung, sondern das Natron u. L. können einander als isomorphe Substanzen gegenseitig vertreten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 430.
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