Londonderry [2]

[508] Londonderry (spr. Lond'nderri), 1) Henry Robert, Stewart, Marquis von L., so v.w. Lord Castlereagh, s.d. 2) Charles-William Vane, Marquis von L., früher Sir Charles Stewart, Bruder des Lord Castlereagh, geb. 1778; wurde 1800 Chef vom 11. Husarenregiment, 1809 Generallieutenant, zeichnete sich in Spanien sehr aus, wurde 1813 Gesandter in Berlin, schloß als englischer Bevollmächtigter die Reichenbacher Convention ab, war 1814 als Generallieutenant englischer Militärcommissär im Hauptquartier der Verbündeten, wohnte dem Wiener Congresse als einer der Hauptbevollmächtigten bei; war dann 1822–23 Gesandter in Wien, 1834 in Petersburg, trat 1834 in das Peelsche Ministerium, dann in die Peerskammer, sprach gegen die irische Emancipation, gegen die Polnische u. Italienische Insurrection, aber für Don Carlos. Sein Haß gegen Frankreich ließ ihn den Julivertrag von 1840 unterstützen; 1840–1841 machte er große Reisen im Orient u. st. 6. März 1854 zu London. Er war vermählt seit 1819 mit der Erbtochter von Sir Harry Vane-Tempest, woher er Namen u. Wappen der Vane angenommen hatte, u. schr.: History of the war in Spain, Lond. 1838; Narrative of the war in Germany and France, ebd. 1833 (deutsch Weimar 1835, 2 Bde.); Recollections of a tour in the North of Europe, ebd. 1838; Steam voyage to Constantinople, ebd. 1842; u. gab heraus: Correspondence, despatches and other papers of Viscount Castlereagh, ebd. 1848–53, 12 Bde. (deutsch im Auszug von Frankenberg, Hamb. 1853 f.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 508.
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