Louisville

[543] Louisville (spr. Louisvill), 1) Städtischer Bezirk mit Postamt in der Grafschaft St. Lawrence des Staates New York (Nord Amerika), am Lorenzostrom 2400 Ew.; 2) Hauptort der Grafschaft Jefferson im Staate Georgia, am Rocky Comfort Creek, war bis 1804 Hauptstadt des ganzen Staates, ist seitdem sehr herabgekommen; 3) Hauptort der Grafschaft Winston im Staate Mississippi, unweit der Quelle des Pearl River; 4) Postort in der Grafschaft Clount des Staates Tennessee, am Holsten River u. der East Tennessee-Virginia Eisenbahn, Landungsplatz der Dampfboote; Handel; 1200 Ew.; 5) Hauptstadt der Grafschaft Jefferson im Staate Kentucky, Einfuhrhafen, katholischer Bischofsitz u. größte Stadt des Staates, an der Mündung des Beargraß Creek in den Ohio River, am obern Ende der Stromschnellen desselben, durch welche hier dessen Schiffbarkeit, mit Ausnahme der Fluthzeit, unterbrochen wird. L. hat Universität, mit welcher eine medicinische u. eine Rechtsschule verbunden ist, 46 Kirchen, 2 Synagogen, Marinehospital, College, viele Wohlthätigkeitsanstalten (darunter namentlich ein Blindeninstitut), mehre gelehrte Gesellschaften u. Bibliotheken, 5 Banken; 7 politische Zeitungen u. mehre wissenschaftliche Journale; bedeutende) Industrie (namentlich in Baumwolle, Wolle, Tabak; Maschinenbauerei u. Schiffsbau), lebhaften Handel (jährlich an 70 Millionen Dollars Aus- u. Einfuhr). L. ist die wichtigste Ohiohandelsstadt nach Cincinnati u. Pittsburg u. durch Eisenbahnen zunächst mit Frankfort u. Lexington u. dadurch mit dem ganzen Eisenbahnnetz des Westen verbunden; 56,000 Ew. Der Plan zu der Stadt wurde schon 1772 abgesteckt, aber erst 1778 das erste Blockhaus daselbst erbaut; 1780 wurde ihr durch die Legislatur der Name L. zu Ehren Ludwigs XVI., des ersten Verbündeten der neuen Republik, beigelegt; 6) mehrere kleinere Orte in verschiedenen anderen der Vereinigten Staaten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 543.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: