Matt [1]

[7] Matt, 1) s.u. Mattigkeit; 2) nicht hell, wenig Glanz habend; daher M. arbeiten, von Metallarbeitern, einen Gegenstand zwar ebenen, aber nicht poliren, so: M. vergolden; Mattbrennen, Verfahren beim Gelbbrennen (s. Abbrennen 4) von Messingartikeln, wenn sie ein zartes Matt bekommen sollen; man beizt sie erst in verdünnter Schwefelsäure,[7] brennt sie in einem Gemisch aus Salpetersäure u. concentrirter Schwefelsäure gelb, taucht sie etwa 1/2 Minute in siedende Mattbeize bis das Aufbrausen u. die Entwickelung rother Dämpfe aufhört u. spült sie ab; das matte hellbraun geht in schönes mattes Gelb über, wenn man sie nochmals in eine Mischung aus 2 Theilen Salpetersäure u. 1 Schwefelsäure eintaucht u. abspült. Zur Mattbeize löst man Zink in Salpetersäure, gießt die Lösung zu einer Mischung aus Salpetersäure mit Schwefelsäure u. erhitzt in einer Porzellanschale bis zum Sieden; 3) von Getränken, so v.w. schal; 4) beim Schachspiel (s.d.) wenn der Spielende verhindert ist, den im Schach stehenden König aus dem Schach zu ziehen.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 7-8.
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