Maximilianische Thürme

[32] Maximilianische Thürme, befestigte Thürme, welche in Österreich nach den Angaben des Erzherzogs Maximilian (s.d. 11) seit 1829 u. zwar zuerst bei der Befestigung von Linz (daher auch Linzer Thürme genannt) angewendet worden sind; die Thürme stehen als isolirte Werke, ohne Courtinenverbindung, rings um den zu befestigenden Punkt; sie haben drei bedeckte Etagen u. darüber eine offene Platform, die Höhe beträgt 38–40 Fuß, wovon 21 Fuß unter, 17–19 Fuß über dem Bauhorizont liegen. Die Thürme sind von einem Graben rings umgeben, über den in der Kehle eine Laufbrücke nach der mittleren Etage führt; nach außen hat der Graben einen glacisförmigen Aufwurf. Die oberste bedeckte Etage wird Schartenstock genannt u. wird durch 4 Haubitzen vertheidigt; das mittlere od. Wohnstock hat Schießscharten zur Kleingewehrfeuer vertheidigung u. dient zur Unterbringung der Besatzung; im untersten, dem Magazinstock, werden alle Vorräthe aufbewahrt. Die Platform hat eine Brustwehr, welche nach dem Feinde zu 30 Fuß stark ist u. rückwärts allmälig schwächer wird; auf ihr sind 11 eiserne 18-Pfünder in eigenthümlich construirten Laffeten aufgestellt, feuern über Bank u. können eine seitliche Richtung derart erhalten, daß ein concentrisches Feuer hergestellt werden kann. Der obere Durchmesser der Thürme beträgt 114 Fuß, ihre Entfernung von einander meist 400 Schritt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 32.
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