Metallochromie

[181] Metallochromie, ein von Becquerel erfundenes Verfahren, Metalle auf galvanischem Wege mit Metalloxyden zu überziehen. Die Metalloxyde werden nämlich in derselben Weise, wie die Metalle, aus ihren Auflösungen durch den Galvanismus auf Metalloberflächen in cohärenten Massen niedergeschlagen; dies ist hauptsächlich mit dem Bleioxyde der Fall, das sich aus seiner Auflösung in Kali od. Natron als Superoxyd ausscheidet u. in Folge, von Interferenzerscheinungen einen schön farbigen Überzug bildet. Der Überzug mit Bleioxyd wird erhalten, wenn man in eine poröse Thonzelle eine Flüssigkeit bringt, welche durch Auflösen von 200 Grammen Ätzkali in 2 Quart destillirtem Wasser, nachherigen Zusatz von 150 Grammen Bleiglätte, Kochen u. Absetzenlassen dargestellt worden, die Thonzelle in einem Glasgefäße mit, durch Salpetersäure stark angesäuertem Wasser umgibt, in diese verdünnte Säure eine Platinplatte, in die Flüssigkeit der Thonzelle aber den zu überziehenden, vorher wohl gereinigten u. polirten Gegenstand taucht, letzteren mit dem positiven u. die Platinplatte mit dem negativen Pole einer constanten Kette in Berührung bringt. Das sich auf dem Gegenstand ablagernde Bleisuperoxyd adhärirt so stark, daß es einen bräunlich schwarzen Überzug bildet, der das Poliren mit Englischroth verträgt, dabei einen ziemlich lebhaften Glanz annimmt u. selbst beim Biegen des Gegenstandes nicht springt. Die Farbe des Gegenstandes ändert sich mit der Dicke der Schicht, welche sich ablagert, u. der Gegenstand muß sogleich aus der Flüssigkeit genommen u. gewaschen werden, wenn die gewünschte Wirkung erreicht ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 181.
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